Nun lagen in den letzten Wochen einige Termine, bei denen Opelaner Flagge zeigen konnten. Dabei meine ich ausdrücklich mal nicht die üblichen Mandatsträger, sondern alle Beschäftigten. 1. Am 26.02. dem Aktionstag waren Opelaner auf der Straße, aber längst nicht genügend. Das fiel auch den anderen Teilnehmern der Demo auf. 2. Die Unterschriftenaktion war ein Erfolg, wurde aber von zu wenigen Aktiven geschultert. 3. Zur Betriebsversammlung sind gerade mal 2 Drittel der Belegschaft anwesend. 4. Zur Demo am 1. Mai waren großzügig gerechnet 40-50 Opelaner dabei. 5. Arbeitsmarktkonferenz der IGM im Bürgerhaus. Immerhin 14 Opelaner fanden Zeit um mit Beschäftigten anderer Betriebe über die Situation zu diskutieren. 6. Samstag 16.05. Demo in Berlin. Ich traue mir gar nicht die Zahl der Opelaner zu veröffentlichen, die mitgefahren sind. Betriebsräte und Metaller werden nicht müde bei Parteien, Politikern, Medien und auf allen betrieblichen und gewerkschaftlichen Veranstaltungen auf unsere Situation hinzuweisen und alles zu versuchen um eine klare Perspektive für uns zu erlangen. Aber die Basis hat offensichtlich die Gefahr noch nicht erkannt. Wenn wir nicht mehr im Interesse der Öffentlichkeit stehen wird es sehr schwer! Wie können wir was an diesem Zustand ändern? Wie erreichen wir mehr Beteiligung? Oder sind wir auf dem Holzweg und sollen unserem Arbeitgeber alles überlassen? Der wird es dann schon richten?
Ich denke mal die Leute sind es "leid" darüber zu diskutieren, was alles passieren könnte! Es wird bestimmt auch keinen Einfluss auf irgendwelche Entscheidungen haben wenn wir demonstrieren! Es müsste mal etwas passieren was die "Hohen Tiere" wirklich trifft,dann wäre auch sicherlich die Beteiligung der Belegschaft höher!
In Antwort auf:Es wird bestimmt auch keinen Einfluss auf irgendwelche Entscheidungen haben wenn wir demonstrieren!
Ich glaube nicht, dass das richtig ist. Die Regierenden sind auf die Stimmen der Wähler angewiesen. Und wenn die Wähler gegen die Regierung demonstrieren, dann haben alle in Wahlfunktion die Befürchtung, dass sie nicht mehr gewählt werden.
Der folgende Vergleich hinkt bestimmt ein bisschen. Aber auch der Betriebsrat oder die Vertrauensleute sind letztlich in keiner anderen Situation. Wenn wir eine Entscheidung treffen, die in der Belegschaft nicht auf Zustimmung trifft, sondern uns die Leute dafür Maß nehmen (was ihr gutes Recht ist - ich denke gerade an die Schichtverlegungen wegen der Fußballeuropameisterschaft), da macht man sich als Betriebsrat schon Gedanken. Weiß ich aus eigene Erfahrung.
Dennoch finde ich, ist dein Diskussionsbeitrag sehr interessant. Und ich würde mich freuen, wenn noch einige andere ihre Meinung dazu sagen würden.
Insbesondere zur interessanten Frage, ob bei anderen Aktionen mehr Mitarbeiter teilnehmen werden.
Manche Mitarbeiter müssten ja erst mal einen Anfahrtsweg vo 30 km und mehr in Kauf nehmen um nach ESA zu kommen.Oder viele sehen IHRE FAMILIE oder DEN PARTNER nur am Wochenende da kann man schon nachvollziehen das es so wenige waren denke ich.Auch haben viele schon das Vertrauen in eine positive Lösung verloren.Auch wenn die ,die gewählt werden sollen Angst haben am Ende ist sich jeder selbst der nächste und die Politiker machen was sie wollen.Der Leittragende ist dan wieder der kleine Mann.
Auch haben viele schon das Vertrauen in eine positive Lösung verloren _______________________________________________________________________________________________________________
Ich denke das ist ein Grund ,aber wir haben doch eine Geschichte .Ich denke da an 1989 als die vielen Millionen DDR Bürger auf die Strasse gingen und eine ganze Diktatur hinweggefegt haben und das fast Gewaltfrei.Hier müssen wir doch ansetzen und weiter machen.Es kann doch nicht sein das wir alle warten bis wir Schuhe und Strümpfe ausgezogen bekommen oder wollen wir vielleicht Warten bis es Antrittsgeld von 10 Mark der DDR gibt,wie zu den Maidemos vor 1989. Wenn nicht jetzt wann dann,trifft mehr denn je zu und ich denke nicht das es "Irgendjemand" für uns richtet,wir können nur selbst für uns Kämpfen und am schlimmsten ist es ,wenn wir schon aufgegeben haben.Die Reichen lachen sich halb tot über uns.Denkt doch auch an Eure Kinder und kämpft entlich,wir haben doch auch Verantwortung für diese und können nicht warten bis sie groß sind.Gdidione
In Antwort auf:Alles schön und gut, aber unser Schicksal liegt nicht in unseren (Mitarbeiter) Händen.
Teilweise ist diese Einschätzung sicher richtig. Aber eben auch nur teilweise. Man muss ganz klar sehen, in einer Situation, wo General Motors, und jedes Unternehmen, das uns übernehmen würde, im Moment mit Krise und Überkapazitäten zu kämpfen hat, - - - in einer solchen Situation würde jeder Eigentümer danach streben, Kapazität anzupassen. Das würde er am liebsten dort tun, wo er den geringsten Widerstand vermutet. Wenn sich also Opel Deutschland sehr kämpferisch aufstellt, wenn eine Belegschaft zeigt, sie kann auch kämpfen, kann das ein Vorteil sein.
Ich will allerdings nicht verschweigen, dass ein Investor erfahrungsgemäß Probleme hat, eine kämpferische (der Investor würde sagen renitente) Belegschaft zu übernehmen.
Die letztere Überlegung steht dann wiederum meine eigenen Argumentation entgegen. Das heißt, jeder muss sich hier ein eigenes Bild machen.
Wie oft haben wir schon über dieses Thema diskutiert?!? Sicherlich, es gibt immer wieder Gründe und Ausreden, an diversen wichtigen Veranstaltungen und Aktionen nicht teilzunehmen. Zum Glück für uns alle gibt es aber eben auch den idealistischen Kern von Kolleginnen und Kollegen, die genau solche Gründe und Ausreden beiseite schieben und bei den Aktionen und Veranstaltungen dabei sind. Ich gebe Gdigione vollkommen recht mit seiner Einschätzung! Den Kampf um unsere Arbeitsplätze und für unsere Interessen führen bei uns zu wenige, den daraus resultierenden ( hoffentlich nicht eintretenden) Verlust werden wir alle tragen müssen! Die Kolleginnen und Kollegen, welche stets bei solchen Anlässen präsent waren, haben jedoch einen nicht zu verachtenden Vorteil in der Rechtfertigung vor sich selbst und und ihren Kindern: Sie haben es wenigstens versucht und alles getan!
Der Bezirksleiter Armin Schild, welcher ja bekanntlich auch im Opel- Aufsichtsrat sitzt, hat sich heute auf der IGM- Bezirkskonferenz in Koblenz klar für den Schutz der tariflichen Leistungen und der Mitbestimmungsrechte bei Opel vor dem Zugriff von Magna und co. ausgesprochen. Allerdings lässt sich dies seiner Einschätzung nach dauerhaft nur mit einem hohen IGM- Organisationsgrad erreichen. Insgesamt ein positives Signal für uns- finde ich!
Zitat von Martina PrachtDer Bezirksleiter Armin Schild hat sich heute auf der IGM- Bezirkskonferenz in Koblenz klar für den Schutz der tariflichen Leistungen und der Mitbestimmungsrechte bei Opel vor dem Zugriff von Magna und co. ausgesprochen.
Als IG-Metall-Bezirksleiter kann er gar nicht anders. Und was die Mitbestimmung anbelangt, sehe ich bei Magna auch keine Probleme. Wie auch immer Magna die Mitarbeiter einbezieht, wie auch immer sie es in ihren Betrieben tun, eines kann nicht bestritten werden, sie binden die Mitarbeiter mit ein. Selbst wenn es ohne Betriebsrat ist - aus unserer Erfahrung nicht die optimale Lösung. Wir werden mit Sicherheit am Betriebsrat und der IG-Metall festhalten, nach eigenen Aussagen von Magna auch in Ordnung.
Wie ernst das gemeint ist, wir werden sehen...
Was freilich die tariflichen Leistungen anbelangt: Auch ein Ergänzungstarifvertrag unterhalb des derzeitigen Tarifvertrages ist eine tarifliche Leistung. Wir sollten also nicht davon ausgehen, wenn sich Armin für den Tarifvertrag ausspricht, dass er damit den aktuellen meint. Denn in Wahrheit, siehe die beiden Tariferhöhungen von 2,1 %, ist der ja schon ausgesetzt.
Aus gutem Grund, denn sonst wäre Opel jetzt in der Insolvenz und die ersten von uns in der Arbeitslosigkeit.
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Gdidione